Sulfat als Inhaltsstoff des Wassers

Gemeinhin können Sulfate als Salze der Schwefelsäure (H2SO4) betrachtet werden. Generell sind sie alle in Wasser löslich, wobei es sich bei einigen, zum Beispiel bei Bariumsulfat, Strontiumsulfat und Bleisulfat um schwerlösliche Salze handelt. Da diese Substanzen auch in Mineralien und Gesteinen vorkommen, können sie mit der Zeit vom Wasser ausgewaschen werden. Eines der wichtigsten Sulfate ist das Calciumsulfat. Dieses ist in Form seines Dihydrates als Gips bereits seit langer Zeit ein wichtiger Werk- und Baustoff.

Grenzwerte und nützliche Wirkungen von Sulfaten im Wasser

Die offiziell angegebenen Grenzwerte für Sulfat liegen laut der EU-Trinkwasserrichtlinie bei 250 mg/l. Laut der deutschen Trinkwasserverordnung liegen sie jedoch bei 240 mg/l.

Es existieren jedoch Heilwässer, die mitunter noch sulfathaltiger sind. Das Trinken dieser Flüssigkeiten kann gesundheitliche Leiden lindern und heilen oder etwaigen Gesundheitsschäden vorbeugen. So unterstützen sie die Verdauung und fördern die Funktion von Bauchspeicheldrüse und Gallenblase. Ebenfalls sind Sulfate am Aufbau von Proteinen und Knorpelsubstanz sowie an der Festigkeit von Haut und Haaren beteiligt. Deshalb kommen Sulfate auch in vielen verkauften Mineralwässern vor.

Umweltschäden durch Sulfate

Probleme können Sulfate bereiten, wenn diese, zum großen Teil auch veranlasst durch menschliches Zutun, in das Grundwasser gelangen. Dies kann zum einen über die von den Landwirten ausgebrachte Gülle (dies sind Fäkalien landwirtschaftlicher Nutztiere) oder aber über sulfathaltige Abfälle auf Mülldeponien geschehen, bei denen die löslicheren Sulfate durch den Regen ausgespült werden. In diesen Fällen werden die so bereitgestellten Sulfate von den aufnahmefähigen Organismen in den Gewässern dankbar aufgenommen. Da es sich bei diesen besonders aufnahmefähigen Organismen hauptsächlich um Algen und einfache Wasserpflanzen handelt, führen zu viele Sulfate zu einer immensen Vermehrung dieser Algen und einfachen Pflanzen.

Faulschlamm als negative Folge Sulfats

Sterben diese Algen und Pflanzen dann ab, so verbraucht deren Zersetzung Sauerstoff. Gab es vorher jedoch eine starke Vermehrung, so ist der Bedarf so hoch, dass aller Sauerstoff aufgebraucht wird. Bei stehenden Gewässern und Windstille ist die Gefahr besonders hoch.  Neben den Algen und Pflanzen sterben dann alle anderen Lebewesen im See. Grund dafür ist, dass diese nun nicht mehr atmen können. Beispielsweise sind das Krebse und Fische. Da des Weiteren auch kein Sauerstoff mehr für die Zersetzung der toten Substanz vorhanden ist, findet nun eine unvollständige Zersetzung statt. Auf diese Weise entsteht ein giftiger und übelriechender Faulschlamm.  Dieser hat oft einen schwefligen Geruch.